*04.12.2022
Vater: Donatello Anwar
Mutter: Chandrakali z Molu Es
Nach zwei Jahren ist sie genug Persönlichkeit um ihren eigenen Text zu bekommen.
Das erste kleine Selbstgemachte, von der Auswahl der Verpaarung, ich liebe das Pedigree immernoch extrem und würde mich immer wieder dazu entscheiden, der Trächtigkeit, über die Geburt, bis hin zu der Entscheidung zwischen fünf grossartigen Hündinnen für genau diesen kleinen Kobold im Hundefell.
Sie ist einfach nochmal ganz anders besonders für mich, als jeder dieser anderen wunderbaren Hunde die mich bisher schon begleitetet haben.
Die Entwicklung von Beginn an mitzuerleben, genau zu wissen was sie bisher erlebt hat oder eben nicht ist eine unglaublich grossartige Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin.
Grosse Erwartungen an so einen kleinen Hund, kann der das denn erfüllen?
Ich habe mich sehr bemüht sie nicht zu überfahren und wahrscheinlich hatte sie für mich nie wirklich die Möglichkeit unperfekt zu sein.
Mit vier Wochen musste ich mich endlich final entscheiden, welche der fünf jungen Damen aus unserem B Wurf bei uns bleiben wird, damit die restlichen Welpenfamilien ebenfalls ihre Herzdame wählen können.
Laya war eigentlich immer vorne dabei, als dritter Welpe und erste Hündin war sie schon bei der Geburt der Punkt an dem ich aufatmen konnte, weil wenigstens eine Hündin für mich dabei ist.
Mit knapp drei Wochen der Welpe der es geschafft hat aus der Welpenkiste zu klettern und laut schimpfend auf den kalten Fliesen rumzukrabbeln und auch später immer an vorderster Front sprach alles für eine kräftige durchsetzungsfähige und hoffentlich gesunde Hündin.
Wir haben gerade im ersten Jahr einiges an Geschwistern getroffen und Laya hat ohne es zu hinterfragen direkt Muttis Status übernommen und war schon mit vier Monaten in fremder Umgebung so von sich und ihrer gesellschaftlichen Stellung überzeugt, dass sie in unbekannter Umgebung ihrem 18 Monate alten Bruder erklärt hat dass er vor ihr in den Staub gehört und er das nicht hinterfragt hat.
Sie ist speziell bei Twh einfach ein ziemlicher Dorfsheriff und man sieht ganz genau wie sie den Kragen aufstellt und strotzend vor Selbstbewusstsein losmarschiert um anderen ihre Meinung zu erklären, bis die eine eigene Meinung haben, da,mit ist sie dann schnell dezent überfordert die kleine Hexe.
Mit allen anderen Rassen war sie immer völlig angemessen höflich und zurückhaltend, aber da ich meine Hunde eigentlich immer alle mit habe, war es schwierig bei Twh ihre Erfahrungen von Kalis Stellung abzugrenzen.
Sie hat es allerdings auch geschafft in kürzester Zeit Anori davon zu überzeugen, dass sie Welpen und Junghunde eigentlich gar nicht so blöd findet wie sie immer dachte.
Das richtige Maß an Penetranz und Aufdringlichkeit ohne dabei frech zu sein und auf einmal ist da dieser eine Hund der bei Anori Narrenfreiheit hat, ihr über die Füße laufen darf, mit ihr Kontakt liegen und überhaupt alle Dinge auf die bisher die Todesstrafe stand.
Laya hat die alte Dame einfach butterweich gekocht, ist dafür allerdings auch bei ihr in die Lehre gegangen was das Blödsinn machen angeht.
Und so ist Laya mein kleiner Kobold, hat die Basics wie klauen von Anori gelernt und es selbstständig verfeinert.
Wo Kali wirklich wenig Schaden gemacht hat als sie klein war, hat Laya sich richtig ins Zeug gelegt, Dinge heraus gefunden die vor ihr noch keiner entdeckt hatte.
Ich musste den Riegel von der Futterkammer ganz nach oben setzen, weil die in schöner Regelmässigkeit völlig umgestaltet war und nicht alles Pferdefutter auch für kleine Hunde taugt.
Ausserdem hatte sie eine ausgeprägte Vorliebe für Obst und auch wenn Äpfel, Birnen und Bananen nicht direkt ungesund sind, sollte der Fruchtzucker doch nicht in endlosen Mengen ins Hundekind.
Gelbe Säcke auspacken war ein grosses Hobby, selbst wenn überhaupt nichts Spannendes drin war, das hat sich mittlerweile zum Glück ganz gut verwachsen.
Sie hat in Endlosschleife die Biothane Riemen der Maulkörbe abgefressen, seitdem habe ich einen guten Vorrat an Biothane und Nieten da, auch aus diesem Hobby hat sie sich scheinbar heraus entwickelt.
Das erste Buch das sie gelesen hat war mein Handbuch der Hundezucht, hoffentlich ein gutes Zeichen.
Kellertür öffnen um die Fahrradschuhe von meinem Vater zu modifizieren, bei Laya war das Motto ganz klar wenn es ruhig ist, kann das nix Gutes heissen.
Nur gut dass ich schon bei Kali davon abgekommen bin, dass Welpen viel schlafen müssen, ich hatte immer die Hoffnung irgendwann wird sie hoffentlich einfach umfallen.
Aber was bei allem Schabernack und den Gesprächen die wir dazu hatten immer unglaublich wichtig für sie war, war der Körperkontakt.
Diskussionen über den Rückruf und damit verbundener nicht nur guter Stimmung zwischen uns, konnte sie wirklich zwischendurch kommen, wollte zehn Minuten auf den Schoss ganz fest halten und kuscheln, den Kopf an meinen Hals gedrückt, sich versichern, dass wir uns am Ende des Tages trotzdem lieben und dann konnte sie wieder los ein ganz normaler übermütiger Junghund sein.
Und bei dem ganzen Schmarrn den sie sich ausgedacht hat, hat sie es nie geschafft dass ich ernsthaft genervt von ihr war.
Da hat sie tatsächlich das Pumuckel Gen vermute ich, bei allem Schabernack reicht ein Blick um mit den Schultern zu zucken, manchmal die Augen zu verdrehen und froh zu sein dass sie genau so ist wie sie ist.
Sie hat fast von Anfang an eine viel bessere Impulskontrolle als ihre Mutti, die manchmal keine Hirn- Bein Schranke hat, bzw die es unglaublich viel Kraft kostet zum Beispiel Leute nicht direkt stürmisch zu begrüssen.
Auch mit Frust kann sie um einiges besser umgehen als Kali.
Anderen Hunden gegenüber ist sie grundsätzlich neutral bis freundlich und darf sogar mit zu den 1,5kg Sheltie Welpen einer Freundin, ohne dass ich Sorgen haben muss.
Ausnahme sind bisher wirklich nur andere Twh die ihre Geschwister sind oder die einer guten Kneipenschlägerei genauso wenig abgeneigt sind wie sie selbst. Allerdings kann sie hinterher wieder völlig entspannt weiter machen und hat keinen neuen Erzfeind.
Ich bin sehr gespannt wie sich das weiter entwickelt und hoffe sehr dass sie da weiterhin so reflektiert und cool bleibt.
Und weil sogar eine Laya nicht nur perfekt sein kann, gibts auch eine Baustelle.
Sie ist einfach kein Fan von Menschen die sie nicht kennt und ist in dem Bereich einfach noch nicht cool und neutral. Ob wir da jemals hinkommen weiss ich nicht, mich persönlich stört es nicht übermässig, da wir einfach nicht superoft unterwegs sind.
Aber obwohl sie speziell auf Ausstellungen schon echt gestresst ist, macht sie alles superbrav mit, sie lässt sich problemlos anfasse, geht nicht in die Flucht, droht nicht oder sonst irgendwas.
Sie schenkt mir einfach ein unglaubliches Vertrauen und geht mit mir gemeinsam durch diese Situationen, selbst wenn Kali am Rand Zeter und Mordio schreit, weil sie selbst in den Ring möchte.
Natürlich fände ich es grossartig wenn sie da entspannt wäre, aber da kommt sie einfach auch nach ihrer Oma und deren Nachkommen sind durch die Reihe weg extrem offen und freundlich, wie Kali selbst eben.
Ich hoffe sehr dass wir es noch schaffen ihr Trauma mit Kindern in geregelte Bahnen zu lenken. Leider hat sie Kontakt zum Stromzaun der Pferdekoppel gehabt, während sie in einer Pfütze stand und hat diesen Stromschlag mit den Kindern der Jugendfeuerwehr verknüpft die nebenan trainiert haben.
Seitdem sind Kinder leider wirklich ihr Endgegner, auch wenn es im Laufe des letzten Jahres schon deutlich besser geworden ist.
Ich hoffe einfach dass Entwicklung und die Möglichkeit positive Erfahrungen zu machen ihr mit der Zeit zumindest ein neutrales Verhalten ermöglichen.
Ich könnte wohl noch 100 Seiten zu diesem perfekten unperfekten Kleinteil schreiben und hätte doch das Gefühl ihr nicht ganz gerecht zu werden.
Auf jeden Fall ist auch sie für mich etwas ganz besonderes und ich hoffe sehr, dass ich sie bald dabei begleiten darf wie sie Kalis letzten Wurf und damit ihre kleinen Geschwister betreut.